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Der italienische «King des Raps» ist zurück

Sich selber als «King des Raps» zu bezeichnen, ist eigentlich keine sehr originelle Line: Unzählige Rapper haben dies schon von sich selbst behauptet. In Italien ist dies aber etwas anders, hier gibt es tatsächlich einen «King des Raps»: Marracash.


Auch er hat sich diesen Adelstitel zwar ursprünglich selbst gegeben in seinem dritten Album, doch niemand schien damals etwas dagegen zu haben, im Gegenteil: Die meisten grossen Namen des italienischen Raps sind sich einig, wenn sie nach dem König des Raps gefragt werden: «Das ist Marracash», ist in den meisten Fällen die Antwort.


Rapper’s favorite rapper

Tatsächlich gibt es kaum einen Rapper in Italien, der die Musik des mittlerweile 40-jährigen nicht mag: Den jüngeren Rappern diente als Inspiration, den älteren Rappern war er oft einen Schritt voraus.


Als Zuhörer hatte man oft das Gefühl, Marracash nicht mit anderen Künstlern vergleichen zu können. Er schien schon immer unangreifbar. Nicht unbedingt, weil er besser als jeden anderen Rappen wäre, sondern weil er immer sein Ding durchzuziehen schien, ohne im Wettbewerb mit den anderen Rappern zu stehen: Am fiktiven Kampf um den Titel des besten Rappers Italiens nahm er gar nicht Teil.


Obwohl viele ihn als italienischen «King des Raps» sehen, lebt er dies in seiner Musik nicht in einer arroganten Art und Weise aus, hat man das Gefühl. Wenn er sagt, er sei der König des Raps, dann ist das keine Arroganz, sondern einfach so. Punkt. So rappte er auf seinem vorletzten Soloalbum, also Jahre nach seiner Selbsternennung zum König des Raps: «Ho detto King del Rap, nessuno ha detto «bhé»». Auf Deutsch: «Ich habe King des Raps gesagt und keiner hat einen Mucks gemacht».



Drei Tracks im Voraus

Dass also der «King des Raps» ein neues Album veröffentlicht sorgt in Italien für viel Lärm. Umso mehr, da Marracash ein Rapper ist, der neben seinen Alben nicht viel Material veröffentlicht. Hie und da ein Featuring auf einem Track eines anderen Rappers, aber sonst ist es jeweils relativ still um seine Person.


Das Entourage von Marracash weiss den Trubel um den Künstler zu nutzen: Vor dem Release wurde keine einzige Single veröffentlicht, wer aber das Album mit dem Titel «Persona (Person)» vorbestellt hatte, durfte drei Songs auswählen und diese sofort anhören.


Körperteile und Featurings

Seit Kurzem bekannt war, dass 15 Tracks auf dem Album sind und jeder Song den Namen eines Körperteils trägt. Von «Denti (Zähne)» bis «Stomaco (Magen)» über «Sangue (Blut)», «Pelle (Haut)», «Polmone (Lunge)» und viele mehr. Ausserdem war auch bekannt, welche Featurings auf den Songs sein würden. Marracash hat sich für neun Künstlerinnen und Künstler entschieden. Diese sind: Massimo Pericolo, Luchè, Mahmood, Madame, Tha Supreme, Sfera Ebbasta, Cosmo, Coez und Gué Pequeno.


Alles in allem keine grossen Überraschungen, es handelt sich um bekannte Namen in Italien und viele von ihnen hatten bereits mit Marracash zu tun. Allen voran Gué Pequeno, mit dem Marracash, neben zahlreichen Singles, vor einigen Jahren ein ganzes Album veröffentlicht hat.


Obwohl nicht viel bekannt war, haben italienische Rapfans lange auf diesen Tag gewartet. Wenn der «King des Raps» ein Album aufnimmt, sind die Erwartungen sowieso riesengross.


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