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Ein Kaffee mit Opération Zéro

Jay (Künstlername) und Malick zusammen mit ihrem Produzenten Kali, bilden das Trio "Opération Zéro". Seit Ende 2017 sind sie in dieser Konstellation unterwegs und haben bereits einige Singles sowie ihr Debütalbum "Les autres c'est nous" veröffentlicht. Vor wenigen Tagen erhielten sie den Prix Effort der Burgergemeinde Bern (Förderpreis für junge Talente).


Die beiden Sänger sind 25 Jahre jung und überzeugten bisher mit Songs auf Mundart oder auf Französisch. Dank ihrer Zweisprachigkeit bringen sie in jedem Song frischen Wind.


Wir durften mit Ihnen ein Kaffee und vor allem ein tolles Gespräch geniessen.

Malick, Kali und Jay

Vandals with Headphones: Kommen wir doch gleich zu den Sprachen. Wieso sind die meisten eurer Lieder auf Französisch und nicht auf Schweizerdeutsch?

Malick: Ich finde die Französische Sprache ist flowreicher und dazu auch grenzenlos. Meine Familie in Senegal kann die Musik somit auch verstehen. Zudem passt irgendwie Französisch schneller, ich habe deutlich rascher ein gutes Gefühl beim Schreiben. Trotzdem verzichten wir nicht ganz auf unsere tägliche Sprache, die Musik auf Mundart hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt.

Jay: Dazu kommt auch, dass wir erst den Beat hören und dann sofort merken, welche Sprache hier besser dazu passt. Französisch ist meiner Meinung nach komplexer dafür können wir auf Berndeutsch frisch aus der Leber und ganz direkt texten. Es kommt auf den Sound drauf an.


VWH: Heisst das der Beat kommt zuerst und dann erst der Text?

M: Ja, genau. Im Normalfall ist es so, dass wir uns von von den verschiedenen Musikstilen inspirieren lassen, oder dass mir Jay eine Idee gibt in Form von einem kleinen Gitarren Ausschnitt oder auch nur einen Gedanken und ich versuche dann diese Ideen in einen Beat umzusetzen. Danach wird darauf getextet und entschieden ob der Song ins Studio gehen soll oder nicht. Wenn ja, dann geht Kali unser Producer noch über den Beat und feilt an ihm bis er sauber klingt.

J: Und so kommt es, dass manchmal drei Beats aufs Mal kommen und danach bis zu drei Monate gar nichts.


VWH: Was passiert denn wenn der Song nicht ins Studio geht?

M: Wenn der Beat bei uns nicht ankommt, dann fällt der Beat in den Ordner "Waiting List".

J: Genau. Und von da kamen die Beats bisher nicht mehr raus (lacht).


VWH: Wie weit seid ihr nun in eurer Karriere? Ist von der Musik zu leben euer Ziel?

M: Ich denke wir sind bereits an einem sehr guten Punkt angelangt. Wir sind nun bereits einige Jahr dran (bereits seit 2013 damals noch unter dem Namen Breakout -Anmerkung der Redaktion) und haben einige Prozesse strukturiert. Es dürfte sehr wohl das Ziel sein eines Tages "nur" noch Musik zu machen.

J: Dass wir bereits jetzt so gut unterwegs sind verdanken wir natürlich unserem Team, vom Producer, zum Video-Team, dem Fotografen, dem Bühnen-live Team, dem Cover Designer oder demjenigen der unsere Aufnahmen macht; wir haben wirklich ein tolles "Team Opération Zéro"!

VWH: Wie ist denn das ganze Projekt entstanden?

M: Jay war der Schulchor Gitarrist und ich der Beatboxer. Ich war damals nicht der beste Freund vom Schlagzeuger (lacht). Ende 2012 begannen wir gemeinsam einige Covers zu spielen und darauf zu singen. Bereits im 2013 kamen dann die ersten Songs und der erste Auftritt in der Piazza Bar: das Projekt "Breakout" war bereits voll lanciert. In den folgenden Jahren kam es zu gewissen Veränderungen in der Zusammensetzung der Band und der Musikstile.


VWH: Und da wurde dann Opération Zéro gegründet?

J: Korrekt. Ende 2017 kamen unsere ersten Singles unter dem neuen Namen raus und anfangs 2018 hatten wir bereits unsere erste Auftritte. Opération Zéro ist quasi die Wende, der Neubeginn nach den vielen Änderungen.

M: Nach vier Jahren mit Breakout hatten wir genug experimentiert. Jetzt haben wir gewisse Erfahrungen gesammelt und konzentrieren uns mehr auf die Message. Wir haben von null begonnen, so wie man jeden Tag auch von null beginnt.

J: Wir gingen natürlich ein gewisses Risiko mit dieser Veränderung ein, da sich Breakout bis dahin bewährt hatte. Dies war dann jedoch die richtige Entscheidung. Die Energie ist jetzt absolut neugetankt!


VWH: Und die neue Energie habt ihr dann in euer erstes Album "les autres c'est nous" reingesteckt... Was steckt hinter dem Titel eures Debütalbums?

M: Es ist in Theorie ganz banal. So wie wir von den anderen sprechen, sprechen die anderen von uns. Im Grunde genommen sind wir alle die anderen

J: Alle auf dieser Welt sind anderen. Wir sind alle verschieden. Und dadurch sind wir eben alle ähnlich.


VWH: Kommen wir doch zu euren Songs. "Di Name" ist gemäss den Musik Plattformen euer erfolgreichstes Lied und "Perdu sans toi" läuft regelmässig im Radio. Welches ist aber euer eigener Lieblings-Song?

J: Am Anfang war es klar "Perdu sans toi". Es gibt jedoch Songs, welche ich lieber live spiele wie zum Beispiel "vorem ändi". Und dann gibt es die Studio Songs, welche ich gerne höre aber live weniger "abgehen".

M: "Je te vois" mag ich live, doch im Studio ist es noch mehr einer meiner Favoriten. Welches ich am liebsten live performe hängt von den verschiedenen Faktoren wie die wetterlichen Bedingungen ab, die die Atmosphäre ausmachen.

VWH: Momentan habt ihr noch keine Featurings veröffentlicht. Ist aber künftig die Möglichkeit offen Opération Zéro zusammen mit anderen Künstlern zu hören?

M: Durchaus. Momentan habe wir bewusst noch keine Zusammenarbeiten gesucht. Es muss sich zuerst bei uns alles richtig abspielen.

J: Wir müssen noch ganz klar den roten Faden finden.

M: Aber klar wird es in Zukunft auch bei uns Featurings geben. Es braucht einfach noch ein bisschen Zeit dafür.


VWH: Mit wem würdet ihr euch denn in der Schweiz eine Zusammenarbeit vorstellen oder wünschen / träumen?

M: Mit ALI würde ich es spannend finden. Ich war mal an einem live dabei und er hat mich mit seiner Art positiv überrascht. Und sonst noch...

J: Irina Mossi.

M: Da hast du mir die Worte vom Munde genommen.

J: Sie hat eine unglaubliche Stimme, einfach wow! Unseren Rap mit einem ihrer Refrains vielleicht im Beyoncé style; yes!


VWH: Wenn wir schon von anderen Künstlern sprechen, was läuft sonst so in euren Headphones?

J: Momentan oft Nekfeu. Auch Reggaeton oder was rockiges wie Guns 'n' Roses, Iron Maiden, Pink Floyd oder zum Beispiel Hotel California von den Eagles.

M: Ja genau Hotel California (lacht ironisch).


VWH: Tönt so als würdest du nicht die selbe Musik hören?

M: Das ist so. Ich höre oft Reggae, Dancehall, UK Rap und in letzter Zeit auch gerne R&B. Manchmal brauche ich auch eine Musik-Diät, dann höre ich nur noch Musik, welche vor meiner Geburt produziert wurde.


VWH: Wir kommen schon fast zum Ende unseres Interviews. Was könnte ihr euren Fans und uns noch verraten? Auf was dürfen wir uns in nächster Zukunft freuen?

J&M: Mehrere Singles sind schon fast fertig, doch wir müssen noch was bearbeiten und brauchen auch die nötige Zeit um den richtigen Moment für den Release zu finden. Eine Planung mit Videoclip, Cover etc. kann durchaus bis zwei Monate dauern. Unsere Fans dürfen sich freuen, wir haben noch was auf Lager!


VWH: Zum Schluss noch unsere klassische Frage: Wenn Ausserirdische auf die Welt kommen würden, welche drei Platten würdet ihr ihnen empfehlen?

(längeres Diskutieren)

J: Ich denke Michael Jackson müsste fast dabei sein, oder?

M: Ich denke schon. Vielleicht Thriller. Was dann noch? James Brown oder Nirvana?

J: Das nächste geht auf mich: Bob Marley - Uprising.

M: Passt! Ich würde ihnen dann wahrscheinlich noch Negritude von Youssoupha abspielen.

J: Bei meiner letzten Wahl spalte ich mich ab: Origins von den Imagine Dragons.

Besten Dank an dieser Stelle für den spannenden Talk mit Jay und Malick. Wir freuen uns bereits auf die nächsten Tracks und hören uns bis dahin ihr letzter Release "darfi bitte?" an.


Opération Zéro findet ihr nebst auf Spotify und Apple Music auch auf Instagram (zeroperation) oder auf ihrer offiziellen Website (https://operationzero.ch/).

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