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Keepin' it tru(e)

Müssten wir auf einer Rangliste unsere Lieblingsproducer aus der Schweiz festhalten, wären Tru Comers (X-Pert, Sperrow) sicher ziemlich weit oben. So würden sie in dieser fiktiven Liga mindestens um einen Champions-League-Platz spielen. In einer reinen Boom-Bap-Liga wären sie auch heisse Konkurrenten um den Meistertitel.

Die Fussballanalogie passt zu den Tru Comers auch gut, weil sie das Musikmachen offenbar als Teamsport sehen: Tru Comers gibt es nur als Doppelpack.

Das Duo war im Jahr 2020 bisher sehr produktiv. Neben dem Album von T-Sow «Pas d’ennemis comme l’eau» produzierten Tru Comers auch sämtliche Tracks auf der neusten EP von Psycho’n’Odds «Radiated Universe». Diese Releases sind allerdings nur die aktuellsten einer langen Liste.


Never sleepin'

Die ersten musikalischen Spuren der beiden Producer, die man im Netz findet, stammen aus dem Jahr 2009. Damals veröffentlichten Tru Comers die EP « The Remix EP». Damals noch mit einigen Guestacts, allerdings noch ohne eine fixe Rapperin oder einen fixen Rapper als Begleitung.

Dies sollte sich allerdings bereits 2013 ändern, mit der EP «Connexion». Darauf sind nämlich La Base (Buds Penseur, T-Sow) zu hören. Diese EP zeichnet den Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit, die bis heute andauert. Aufmerksame Leserinnen und Leser werden bereits gemerkt haben, dass es sich bei T-Sow um denselben Rapper handelt, der bereits einige Abschnitte weiter oben erwähnt wird, während Buds Penseur Teil von Psycho’n’Odds ist. Ausserdem veröffentlichen True Comers und La Base ihre Musik bis heute unter dem Label «Comin Tru Records».

Bereits 2015 veröffentlichten die beiden Crews gemeinsam das Album «Jusqu’ à la mort». Spätestens jetzt wusste die ganze Schweiz von der Zusammenarbeit. Zusammen mit La Base zeigten sich Tru Comers in der Folge offen für weitere Collabos, so nahmen die beiden Crews gemeinsam mit der spanischen Crew Residentes im Jahr 2017 das Album «Spanish Connection» und ein Jahr später mit Lou Fresco «Codes» auf.

In den darauffolgenden Jahren kamen verschiedene weitere Arbeiten dazu, einige Alben mit reinen Instrumentals und andere Releasen mit Rappern zusammen, wie etwa «Jazz», erneut mit den Jungs von La Base. Bereits jetzt ein Klassiker ist die EP mit Danase «Colt 45», die letztes Jahr released wurde.



Sich selbst treu geblieben

Was bei Tru Comers auffällt, ist der unverkennbare Stil ihrer Arbeiten. Das Duo macht zwar Boom Bap mit vielen Referenzen und Querverweisen auf die Musik der 90er Jahren, man denke schon nur an das Sample einer startenden bzw. stoppenden Platte, das immer wieder in den Produktionen von Tru Comers zu hören ist, allerdings wäre es falsch zu sagen, ihr Sound sein «Oldschool».

Dem Hörer scheint ständig klar zu sein, dass es sich bei den Tracks des Duos um moderne Produktionen handelt, die sich als logische Weiterentwicklung von Arbeiten aus früheren Jahrzehnten verstehen. Es kommen nie Zweifel auf, es könne sich tatsächlich um Songs aus den 90er handeln, obwohl die ausgewählten Samples zum Teil noch einige Jahrzehnte weiter zurückreichen. Mit ihren Produktionen schaffen es Tru Comers so immer wieder, den Sound der 90er in die Gegenwart zu bringen und ihm eine verlorengegangene Aktualität wiederzugeben.

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