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Warum Rap-Konzerte für mich das gewisse Plus haben


Was gibt es Besseres als das eigene Lieblingslied live an einem Konzert zu hören? Naja, vielleicht wenn es sich hierbei noch um Rap/Trap handelt. Ich finde nämlich, Rapper haben an einem Live-Auftritt den Fans mehr zu bieten als etwa Pop-Sänger. Aber warum?


Intro

Es gibt viele verschiedene Arten ein Konzert zu beginnen, doch das Intro eines Songs laufen zu lassen, damit die Fans sofort erkennen wann es endlich soweit ist, um dann im richtigen Moment auf die Bühne zu kommen; ja das kann für Gänsehaut sorgen. Ein Besuch am Gemitaiz Konzert («QVC8 Tour») in Mailand war das perfekte Beispiel dafür: Nach längerer Wartezeit wurde das Intro des neusten Tapes von Gemitaiz abgespielt. Dabei handelt es sich um einen 40-sekündigen Ausschnitt eines Interviews des Künstlers. Jeder treue Fan erkennt nun sofort: Bald geht es los. Bei abgeschwächten Lichtern erscheint der gross erwartete Künstler und sorgt für allgemeine Begeisterung im Publikum. Nach wenigen Sekunden geht das Intro zu seinem Höhepunkt rüber, der Beat droppt, die Leute rasten aus: es geht los. Das sieht dann in etwa so aus:



Dieselbe Energie habe ich bisher nur selten an Konzerten von Künstlern und Künstlerinnen anderen Genres erlebt.


Guests

Als ein weiterer Vorteil bei einem Rap-Konzert zählt die Möglichkeit zahlreiche Guests sehen zu können. Heutzutage sind Rap-Alben mit Featurings prallgefüllt. Je nach Austragungsort des Konzerts steigen auch die Chancen einen bestimmten Rapper für ein einziges Stück auf die Bühne steigen zu sehen. Seit langem zählt Mailand als die Rap Stadt in Italien. Somit waren beim Gemitaiz Konzert die Chancen für verschiedene Collabs direkt auf der Bühne gross.


Auch hier spielte der Faktor ‘’Zeitpunkt’’ eine zentrale Rolle für die richtige Stimmung im Mailänder Carroponte. Bei jedem non-solo Lied des römischen Rappers Gemitaiz durften die Fans auf einen Guest hoffen. Diese blieben auch nicht enttäuscht: Etwa die Hälfte der Parts aus dem Mixtape (QVC8) und dem Album (Davide) wurden Originalbesetzt. Deshalb verwandelte sich das Konzert teilweise in ein Schaulaufen bekannter italienischer Rapper, wie etwa Izi, Tedua, Giaime, Nayt oder Ensi. Natürlich fehlte auch der von Gemitaiz unzertrennliche Madman nicht und sorgte gegen Schluss des Konzerts nochmals für lyrisches Feuer auf der Bühne.


Auch in anderen Musikgenres sind Featurings natürlich auf den meisten Alben drauf. Trotzdem ist es im Rap viel einfacher und weniger aufwendig, mehrere Künstler nacheinander auftreten zu lassen. Ganz simpel gesagt: Ein Rapper braucht nur den Beat und ein Mic.


Moshpit

Klar, Moshpits gibt es nicht nur bei Rap-Konzerten. Doch bei diversen Künstlern ist hier beim Beat-Drop die Chance darauf gross: Ob vom Künstler angestiftet oder durch die Fans spontan organisiert, Moshpits gehören oft einfach dazu. Gemitaiz ist mit seiner eher ruhigen Musik nicht unbedingt für Moshpits bekannt. Somit blieb dies beim Konzert in Mailand auch aus. Ob man sich nun auf einen ineinander tanzenden Kreis freut ist natürlich ganz Geschmackssache. Doch im Gegensatz zu einem Pop-Konzert besteht bei Rap Musik immerhin die Chance auf gewisse Bewegung unter den Fans.


Persönliches Fazit

Allem voraus: Alles ist natürlich Geschmackssache. Doch von einer eher parteiischen Seite aus betrachtet, zählen die obengenannten Punkte für mich als absolute Pluspunkte an einem Rap-/Trap-Konzert. Dank einigen schnellen Strophen und viele verschachtelten Rhymes haben hier die Künstler die Gelegenheit, jede Performance als fast schon physische Topleistung einzigartig zu machen. So sieht jedes Konzert auch wieder ganz neu aus und bringt frische Luft mit sich.


Der kraftvolle Start ins Konzert mit dem Intro sowie die kontinuierliche Bewegung auf der Bühne mit den stetig wechselnden Guests sorgten für mich für das absolute Highlight, ohne welches der Anlass nur halb so gut gewesen wäre.

luke

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